Feuchte Wundbehandlung
Die feuchte Wundbehandlung wird auch als moderne Wundbehandlung bezeichnet und kommt besonders bei sekundär heilenden oder chronischen Wunden zum Einsatz.
Ziel der feuchten Wundbehandlung ist es, ein ideales Wundheilungsmilieu zu schaffen, die Wunde vor Austrocknung und eindringenden Keimen zu schützen sowie einen ungehinderten Austausch von Gasen und Wasserdampf zu gewährleisten.
Zur Unterstützung des Prinzips der feuchten Wundheilung werden sogenannte hydroaktive Wundauflagen eingesetzt, die es sowohl in fester als auch in flüssiger Form gibt
Entscheidend für die Wahl der richtigen hydroaktiven Wundauflage ist der Feuchtigkeitsgehalt bzw. Exudationsgrad der Wunde.Durch eine optimale Wundauflage sollte die Entfernung von überschüssigem Exsudat und nekrotischem Gewebe unterstützt werden, ohne dass dabei das Wundbett austrocknet. Zu viel Exsudat kann zum Aufquellen des gesunden Gewebes um den Wundrand herum und zu einer Infektion führen.
Eine zu stark absorbierende Wundauflage jedoch kann das unerwünschte Austrocknen des Wundbetts zur Folge haben. Daher ist zur Regulierung des Flüssigkeitsgehalts des Wundbetts eine Auflage mit einer geeigneten Saugfähigkeit zu wählen.
Hydrokolloid-Auflagen regulieren die Gewebehydratation
Ist das Wundgewebe feucht genug und wird nur wenig Exsudat produziert, kann eine den Wasserverlust einschränkende Hydrokolloid-Auflage, wie z. B. Askina® Biofilm® Transparent, die Gewebehydratation aufrechterhalten, ohne zu viel Flüssigkeit zu absorbieren.
Ein Hydrogel spendet Feuchtigkeit
Ist hingegen der Feuchtigkeitsgehalt des Wundgewebes zu niedrig, kann ein Hydrogel (z. B. Askina® Gel) mit hohem Wassergehalt der Wunde Feuchtigkeit spenden und somit die optimale Gewebehydratation wieder herstellen.
Hydrogele haben sich in der Wundbehandlung inzwischen als „State-of-the-Art“ etabliert. Aufgrund ihres hohen Wassergehalts unterstützen sie das Prinzip der ideal-feuchten Wundbehandlung und fördern den natürlichen Selbstheilungsprozess. Laut Studien konnten vor allem hydroaktive Gele die Heilung von Brandwunden deutlich beschleunigen und durch ihre zusätzliche kühlende Wirkung die Schmerzen lindern (Quelle: Heyer et al. „Effectiveness of Advanced versus Conventional Wound Dressings on Healing of Chronic Wounds: Systematic Review and Meta-Analysis“. Dermatology. 2013; 226:172-184).
Hydrokolloidgele haben die Fähigkeit, je nach Hydratationszustand des Gewebes, auf das sie aufgetragen werden, Flüssigkeit zu absorbieren (»Hydrokolloid-Effekt«) oder zu spenden (»Hydrogel-Effekt«). Dadurch entfällt die oftmals schwierige Einstufung des Feuchtigkeitsgehaltes einer Wunde, da diese Hydrokolloidgele für trockene und für nässende Wunden gleichermaßen geeignet sind.
Schmerzreduktion durch feuchte Wundbehandlung
Es konnte darüber hinaus in der Praxis gezeigt werden, dass die normale Wundheilung im feuchten Milieu schneller abläuft und weniger Schmerzen hervorruft (Quelle: Heyer et al. „Effectiveness of Advanced versus Conventional Wound Dressings on Healing of Chronic Wounds: Systematic Review and Meta-Analysis“. Dermatology. 2013; 226:172-184).
Subjektiv schildern die meisten Patienten eine Schmerzlinderung. Schürfwunden sind den meisten Menschen mit brennenden Schmerzen im Gedächtnis. Feucht gehalten, nehmen die Schmerzen rasch ab und die Heilung, besonders die Epithelwanderung, ist deutlich beschleunigt.
Bewährte Methode bei chronischen Wunden
Gerade bei chronischen Wunden hat sich die moderne feuchte Wundbehandlung bewährt. Die feuchten Wundauflagen ermöglichen eine längere Wundruhe, da sie mehrere Tage auf der Wunde bleiben können. Zudem fördern sie die Wundheilung.
Dadurch sind sie wirtschaftlicher in der Verordnung, da weniger Material benötigt wird und vor allem seltener personalintensive Verbandwechsel durchgeführt werden müssen.