Multiresistente Erreger – Daten und Trends
In Österreich entwickeln Hochrechnungen zufolge jedes Jahr etwa 50.000 Menschen Krankenhausinfektionen, oft durch körpereigene Bakterien, so das Bundesgesundheitsministerium. Ungefähr 3.000 Infektionen sind dabei durch multiresistente Erreger bedingt. Das bedeutet, dass etwa 6 von 100 Krankenhausinfektionen durch MRE ausgelöst werden.
Weltweite Zunahme von Antibiotika-Resistenzen
Nicht nur der unsachgemäße Einsatz von Antibiotika in Human- und Veterinärmedizin beschleunigt die Entwicklung von Resistenzen. Vielmehr tragen auch mangelhafte Hygienemaßnahmen dazu bei, dass sich resistente Krankheitserreger weltweit ausbreiten.
Die europäischen Resistenz-Daten, die seit 1998 vom europäischen Überwachungssystem EARS-Net (European Antimicrobial Resistance Surveillance Network) für Isolate vom Menschen erfasst werden, zeigen für Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) sehr niedrige Resistenz-Raten in den skandinavischen Staaten und den Niederlanden.
Südeuropäische Länder liegen im europäischen Vergleich mit den höchsten Resistenz-Raten bei diesen Erregern weit vorn. Österreich nimmt bei MRSA eine Mittelfeldposition ein.
Während die Resistenz-Raten insgesamt bei grampositiven Erregern (z. B. Staphylokokken, Enterokokken) relativ stabil bleiben und in einigen Ländern sogar abnehmen, steigen die Resistenz-Raten für gramnegative Erreger europaweit deutlich an. Zu diesen gehören beispielsweise Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae und Pseudomonas aeruginosa.
Die Entstehung und Ausbreitung von Resistenzen gegen Antibiotika hat sich weltweit zu einem gravierenden Problem der öffentlichen Gesundheit entwickelt. Dabei lässt sich die Selektion und Weiterverbreitung von resistenten Krankheitserregern insbesondere durch eine sachgerechtere Verordnung von Antibiotika minimieren.