B. Braun-Konzern steigert Umsatz und Ertrag
Dialysegeschäft besonders dynamisch
- Umsatz um 5 % auf 5.429,6 Mio. Euro (Vorjahr: 5.169,5 Mio. Euro) gestiegen
- Konzernjahresüberschuss um 0,3 % auf 316,3 Mio. Euro (Vorjahr: 315,5 Mio. Euro) erhöht
- EBITDA 798,4 Mio. Euro (Vorjahr: 784,9 Mio. Euro, + 1,7 %)
- Aufwendungen für Forschung und Entwicklung um 4,7 % auf 228,8 Mio. Euro (Vorjahr: 218,6 Mio. Euro) erhöht
- Eigenkapital um 4,9 % auf 2.564,0 Mio. Euro (Vorjahr: 2.445,0 Mio. Euro) erhöht
- Mitarbeiterzahl weltweit um 8,3 % auf 54.017 gestiegen (Vorjahr: 49.889), in Deutschland um 7 % auf 13.616 (Vorjahr: 12.726)
- Investitionen in neue Fabriken, Dialysezentren und Beteiligungen mit 0,9 Mrd. Euro weiter auf sehr hohem Niveau (Vorjahr: 1,0 Mrd. Euro)
Melsungen (Deutschland). Die B. Braun Melsungen AG hat im Geschäftsjahr 2014 den Umsatz um 5 Prozent auf 5.429,6 Millionen Euro (Vorjahr: 5.169,5 Millionen Euro) gesteigert. Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich leicht um 0,3 Prozent auf 316,3 Mio. Euro (Vorjahr: 315,5 Mio. Euro). „Der B. Braun-Konzern befindet sich in einer guten und stabilen wirtschaftlichen Verfassung“, sagte der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Heinz-Walter Große in der Bilanzpressekonferenz am 27. März in Melsungen, bei dem er die Finanzkennzahlen zusammen mit Finanzvorstand Dr. Annette Beller präsentierte. Der zunehmende Preiswettbewerb im Gesundheitsmarkt und weltweit schärfere Bestimmungen zum Inverkehrbringen von Medizin- und Pharmaprodukten stellten das Unternehmen jedoch verstärkt vor Herausforderungen.
Entwicklung in den Sparten
Besonders dynamisch entwickelte sich die Sparte B. Braun Avitum. Sie steigerte ihren Umsatz um 20,5 Prozent auf 737,9 Millionen Euro (Vorjahr: 612,5 Millionen Euro). Im Produktgeschäft waren die Bereiche Dialysatoren und Filter sowie Dialysemaschinen besonders erfolgreich. Im Providergeschäft trieben vor allem Deutschland, Russland, Kolumbien und die Niederlande das Wachstum an.
Die größte Sparte Hospital Care steigerte den Umsatz um 2,2 Prozent auf 2.527,8 Millionen Euro (Vorjahr: 2.474,4 Millionen Euro). Besonders stark nachgefragt waren Produkte für die Krankenhausgrundversorgung in der Infusionstherapie wie beispielsweise Venenverweilkanülen und Infusionsgeräte.
Die Sparte Aesculap erwirtschaftete im Berichtsjahr einen Umsatz von 1.497,7 Millionen Euro (Vorjahr: 1.444,2 Millionen Euro) und liegt somit 3,7 Prozent über dem Vorjahr. Wachstum kam aus den Bereichen Closure Technologies und Chirurgie. Der Bereich Orthopädie lag durch ein schwieriges Marktumfeld leicht unter Vorjahr.
Die Sparte OPM (Outpatient Market) erzielte einen Umsatz von 643,9 Millionen Euro (Vorjahr: 609,0 Millionen Euro) und erreichte damit eine Steigerung von 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Überdurchschnittlich wuchs hier der Bereich Wund- und Inkontinenzversorgung.
Die Entwicklung in den Regionen
Die Regionen Lateinamerika (18,3 Prozent) sowie Asien und Australien (10,3 Prozent) verzeichneten in lokalen Währungen hohe Umsatzzuwächse. Aufgrund der zum Teil deutlichen Abwertungen der lokalen Währungen gegenüber dem Euro erreichten die Regionen jedoch nur moderate Steigerungsraten in Euro: Lateinamerika 6,2 Prozent sowie Asien und Australien 7,3 Prozent. In Europa (ohne Deutschland) verzeichnete B. Braun trotz des fortgesetzten schwierigen Marktumfelds mit einem Zuwachs von 3,8 Prozent eine solide Entwicklung. Deutschland erreichte ein gutes Umsatzwachstum von 5,0 Prozent. Die Region Nordamerika erzielte einem Umsatzanstieg in Euro von 4,2 Prozent. Mit einem Wachstum von 11,3 Prozent zeigt sich die Region Afrika und Mittlerer Osten besonders dynamisch.
Investitionen weiter auf sehr hohem Niveau
Um die anhaltende Nachfrage nach B. Braun-Produkten bedienen zu können und eine Grundlage für künftiges Wachstum zu schaffen, baute B. Braun auch im Berichtsjahr die Produktionskapazitäten aus und stärkte die globale Marktpräsenz mit strategischen Akquisitionen. So investierte das Unternehmen 931,3 Millionen Euro (Vorjahr: 1.029,4 Millionen Euro) in neue Fabriken, Dialysezentren und Beteiligungen. In Malaysia wurde der spartenübergreifende Ausbau des Standorts Penang fortgesetzt. Mit einer globalen Investitionsinitiative erhöhte die Sparte Hospital Care die Kapazitäten für Infusionsgeräte. Auch die Modernisierung des Standorts Tuttlingen (Deutschland) der Sparte Aesculap wurde fortgesetzt. Die Sparte OPM erwarb von einem israelischen Hersteller Rechte und Patente an innovativen Stomaprodukten. Die Sparte B. Braun Avitum baute ihr Providergeschäft durch die Übernahme von Kliniken in Deutschland, Russland, Kolumbien und den Niederlanden weiter aus.
Zahl der Mitarbeiter weiter erhöht
Zum 31. Dezember 2014 beschäftigte der B. Braun-Konzern 54.017 Mitarbeiter, 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Hauptgrund für diesen Anstieg ist der Ausbau von Produktionskapazitäten in allen Regionen. Hinzu kommen neue Vertriebsgesellschaften sowie die Akquisition von Gesellschaften. In Deutschland erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 7,0 Prozent auf 13.616 (Vorjahr: 12.726). Diese Entwicklung ist insbesondere auf den Personalaufbau im Produktionsbereich sowie auf die Übernahme weiterer Dialysezentren zurückzuführen.
An den Standorten in Brasilien, Deutschland, Polen und der Schweiz schlossen 300 Absolventen ihre Ausbildung erfolgreich ab (Vorjahr: 420). Derzeit befinden sich in Brasilien, Deutschland, Polen und der Schweiz 1.149 (Vorjahr: 1.002) junge Menschen in der Ausbildung. Dies entspricht einer Steigerung von 14,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch an weiteren internationalen Standorten unterstützt B. Braun die Entwicklung und Umsetzung von Ausbildungskonzepten, die am dualen Ausbildungssystem ausgerichtet sind. So wurden in Malaysia im Berichtsjahr 57 junge Menschen ausgebildet, in Vietnam absolvierte eine erste Klasse mit 12 Auszubildenden die Abschlussprüfung als Mechatroniker.
Neue Standortsicherungsverträge
Die mit dem Berichtsjahr endenden Standortsicherungsverträge für Melsungen und Berlin wurden in vergleichbarer Form für den Zeitraum vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2020 neu abgeschlossen. Zukünftig können bis zu 75 Stunden pro Jahr durch die Ergebnis- bzw. Erfolgsbeteiligung vergütet werden. Sie ist abhängig von der individuell erbrachten Stundenanzahl und beträgt für das Geschäftsjahr 2014 bis zu 1.136 Euro (Vorjahr: bis zu 1.345 Euro). „Ich möchte unserer Belegschaft für das Geleistete danken und freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit“, so Prof. Dr. Große.
Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet B. Braun ein weiteres Umsatzwachstum bei konstanten Wechselkursen zwischen vier und sechs Prozent. Unsere Dialyse-Sparte B. Braun Avitum wird sich erneut stärker entwickeln als der übrige Konzern.